Geldanlage ist zu kompliziert – Stimmt das?
Einfach Geld sparen und alles ist gut? Kann man auf diese Weise ein Vermögen aufbauen? Die Antwort ist ein klares Nein.
Inhaltsverzeichnis:
Ist Geld anlegen kompliziert?
Die Basis, um Vermögen aufzubauen
Sparen in Geldwerte
Sparen in Sachwerte
Unterschiede zwischen Geldwerten und Sachwerten
Ein Beispiel anhand von Aktien
Oftmals wird das Thema Geldanlage als kompliziert empfunden. Trotzdem macht es Sinn, sich mit der Geldanlage zu beschäftigen. Dazu wird kein Studium benötigt. Im Prinzip sind es einfache Grundlagen und Regeln die beachtet werden müssen, die zudem vor Falschberatung schützen. Geldanlage muss nicht kompliziert sein.
Ein Vermögen werden Sie aber nur mit Sparen nicht aufbauen können, geschweige denn schützen. Wie also ein Vermögen aufbauen und erhalten?
Lassen Sie Ihr Geld einfach auf einem Girokonto, Tages-oder Festgeldkonto stehen wird die Inflation die Kaufkraft Ihres hart verdienten Geldes schmälern. Lassen Sie sich auf spekulative Anlagen ein, ist das zwar nicht mit Lotto spielen zu vergleichen, es geht aber in die Richtung.
Haben Sie sich einmal mit den Grundlagen befasst, wird keines der beiden eben angesprochenen Szenarien für Sie zutreffen.
Erstes Geld sparen – Die Basis, ganz einfach, aber ein MUSS
Wer noch jung ist, vielleicht gerade erst ins Berufsleben eingestiegen ist, wird sich zuerst Liquidität aufbauen müssen. Das bedeutet, dass ca. 2-5 Monatseinnahmen (je nach persönlichem Sicherheitsempfinden) angespart werden müssen, um für unvorhersehbare Fälle gewappnet zu sein.
Das könnte Arbeitslosigkeit, Krankheit über mehr als 6 Wochen oder eine unerwartete Autoreparatur sein. Das ist der Grundstock. Dieser Grundstock kann als Tagesgeld angelegt werden, auch wenn die Inflation an diesem Betrag nagen wird. Wichtig ist, dass Sie jederzeit und sofort über diesen Grundstock verfügen können.
Wer schon länger im Berufsleben steht, sollte diesen Grundstock bereits aufgebaut haben. Wenn nicht, ist das die erste Maßnahme, bevor Sie sich über Geldanlagen Gedanken machen. Ohne diese Basis, die Sie vor unnötigen Krediten oder Zwangshandlungen schützt, ist eine vernünftige Geldanlage unmöglich.
Das mag hart klingen, ist aber die ungeschminkte Wahrheit. Ohne diese Basis wird Geld anlegen früher oder später scheitern.
Bis hierhin ist sicherlich nichts kompliziert oder unverständlich. Und auf diese einfache Art und Weise soll es hier im Artikel auch weitergehen. Noch nebenbei bemerkt: Sollte man die Basis von 2-5 Monatseinkommen einmal angreifen müssen, ist diese zuerst wieder aufzufüllen, bevor es an die Geldanlage geht bzw. weiter Geld angelegt wird.
Geld sparen und ein Vermögen aufbauen, es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten
Geldwerte zum Sparen bzw. zur Geldanlage
Sie haben die Möglichkeit in Geldwerte zu investieren. Was sind nun Geldwerte. Um es praktisch zu machen, hier eine Aufzählung typischer Anlagemöglichkeiten in Geldwerten: Tagesgeld, Festgeld, Prämiensparen, Bausparvertrag, Lebensversicherung, private Rentenversicherung.
Bei Geldwerten haben Sie einen vereinbarten Zins, eventuell Überschussgewinne, soweit es Sie gibt. Sie wissen von vorneherein, was am Ende herauskommt, entsprechend dem, was Sie an Geld sparen. Da aber die Inflation an diesen Geldwerten zehrt, ist die Kaufkraft nach einiger Zeit geringer.
Anders ausgedrückt, alle Waren werden mit der Zeit teurer. Wenn Sie vor Jahren einen Neuwagen für 30.000 € kaufen konnten, wird dieser nun beispielsweise 40.000 € kosten. Geldwerte die zwar Zinsen erwirtschaften, steigen in fast allen Fällen geringer als die Preise.
Haben Sie in derselben Zeit aus Ihren 30.000 € Geldanlage in Geldwerten zum Beispiel durch die Zinsen 36.000 € gemacht, haben Sie unter dem Strich verloren. Das Auto kostet ja mittlerweile 40.000 €. Schwankungen, sowohl zum Guten oder Schlechten, gibt es bei Geldwerten nicht. Das vermittelt vermeintliche Sicherheit. Warum vermeintlich, dazu später mehr….
Sachwerte zur Geldanlage
Die zweite Möglichkeit Geld anzulegen besteht darin, in Sachwerte zu Investieren. Investieren ist etwas anderes als einfach nur Geld sparen. Zur Anlage geeignet sind in erster Linie Sachwerte, die sich nicht verbrauchen bzw. mit denen sich Geld verdienen lässt.
Typische Sachwerte zur Anlage sind Immobilien, Aktien, Diamanten, Edelsteine und Edelmetalle wie Gold und Silber. Bei der Investition in Sachwerte empfiehlt sich eine Streuung auf verschiedene Güter. Wer gerade mit der Geldanlage beginnt, baut sich Stück für Stück ein Portfolio aus Sachwerten auf, wer bereits über entsprechend Kapital verfügt, investiert in verschiedene Sachwerte.
Was ist bei Sachwerten anders als bei Geldwerten?
Sachwerte erwirtschaften keinen vorher festgelegten Zins. Sachwerte können auch Schwankungen unterliegen. Sind Sachwerte demnach eine riskante Anlage? Mitnichten. Typische Sachwerte sind Edelmetalle, Aktien und Immobilien.
Nehmen wir als Beispiel die oft verschmähten Aktien
Aktien können im Kurs fallen, das weiß jeder. Vielleicht haben Sie deswegen ein ungutes Gefühl. Ihr Tagesgeld fällt zwar nicht, verliert aber durch die Inflation an Kaufkraft. Sie können für denselben Betrag weniger kaufen. Ihr Tagesgeld wird aber nicht einfach wieder steigen. Der Kaufkraftverlust bleibt für immer.
Die meisten Aktien erholen sich nach einiger Zeit wieder, manche leider doch nicht. Deswegen investiert man am besten in einen Aktienpool. Das sind mehrere verschiedene Aktien in einem Fond zusammengefasst oder als ETF. Lässt eine Aktie nach, kann dies gut durch eine andere ausgeglichen werden. Und im Gegensatz zu Tagesgeld können Ihre Aktien auch wieder steigen.
Was sind eigentlich Aktien? Es sind genau genommen Unternehmensanteile. Besitzen Sie Aktien einer Firma, nehmen wir das Beispiel die Aktie eines Autobauers, sind Sie in gewisser Weise Mitunternehmer.
Während Ihr Tagesgeld mitsamt den Zinsgewinnen nach ein paar Jahren nicht mehr ausreicht dasselbe Auto zu kaufen, profitieren Sie als Aktionär davon, dass die Autopreise steigen. Denn Sie sind ja Mitunternehmer. Vereinfacht dargestellt, Ihre Gewinne steigen mit den Autopreisen, sodass Sie sich auch nach Jahren dasselbe Auto noch leisten können.
Dafür müssen Sie vielleicht auch einmal eine kleine Durststrecke in Kauf nehmen, in der es der Firma, von der Sie Aktien besitzen, nicht so gut geht. Dafür werden Sie später, wenn zum Beispiel die Konjunktur anzieht, besonders gut belohnt werden. Wer zum Tiefstand Angst bekommt und verkauft, verliert Geld. Deswegen wurde weiter oben auch erwähnt, dass die Investition in Sachwerte für einen längeren Zeitraum geeignet ist.
Und aus genau diesem Grund ist es auch wichtig, sich vor dem Geldanlegen eine Liquiditätsreserve zu schaffen, wie eingangs des Artikels angesprochen. Haben Sie in „schlechten Zeiten“ keine Liquidität, wären Sie zu Notverkäufen mit Verlust gezwungen.
Erfahrene Anleger nutzen Tiefstände gerne, um dann günstig nachzukaufen und Ihr Vermögen auszubauen.